Corpus Christi
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Corpus Christi“ von Jan Komasa basiert auf der wahren Geschichte eines jungen Mannes, der sich in einer polnischen Gemeinde drei Monate lang als Priester ausgab und dabei auch alle mit dem Amt einhergehenden Zeremonien durchführte. Dieser Stoff schreit doch regelrecht nach einer erbauenden Komödie – und der Plot von „Corpus Christi“ folgt tatsächlich lange Zeit dem erwartbaren Schema: Daniel soll nach seiner Entlassung auf Bewährung eine Stelle in einem Sägewerk in der Provinz antreten. Dabei will er eigentlich ein katholisches Amt anstreben, nur hat er wegen seiner Vorstrafe keine Aussicht auf einen Platz im Priesterseminar.
Vor Ort gibt sich Daniel deshalb zunächst nur aus Spaß als Mann Gottes aus. Aber nach dem Zusammenbruch des echten Priesters übernimmt der Neuankömmling übergangsweise dessen Amt. Dabei begeistert und inspiriert er die dörflichen Kirchengänger mit seinen Worten, die so viel offener und ehrlicher sind als alles, was sie zuvor in den Predigten gehört haben. Zugleich legt er sich aber auch mit dem Bürgermeister und Sägewerk-Betreiber Walkiewicz an, weil er die katholische Lehre eben nicht länger so auslegt, wie es den Reichen und Selbstgerechten gerade in den Kram passt…
„Corpus Christi“ ist keine Abrechnung mit der Religion oder auch nur der Institution Kirche an sich. Vielmehr ist Daniel ja das perfekte Beispiel, welche positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft beides haben könnte, wenn von dort oben nur eben jemand predigt, der selbstlos, gütig und offen ist. Aber das ist natürlich eine bloße Utopie – und dass „Corpus Christi“ kein Film ist, der sein Publikum mit einem solch einfachen Ausweg und verlogenen Happy End aus dem Saal entlässt, hat man als Zuschauer zu diesem Zeitpunkt längst verstanden…
Fazit: „Corpus Christi“ tut nur so, als sei er ein erbaulicher Wohlfühlfilm – entpuppt sich dann aber als erbitterte Abrechnung mit der Verlogenheit angeblich Gläubiger, ohne deshalb gleich die Religion an sich zu verdammen. Kein bloßes Lippenbekenntnis, sondern ein kraftvolles Plädoyer für mehr Menschlichkeit, das seine Message mit einem mächtigen Schlag in die Magengrube verbindet.



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